Soeben wurde der Call for Questions der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung für die Bundestagswahlstudie veröffentlicht:
Das Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung (DGfW) lädt interessierte Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler ein, sich mit Instrumenten-Vorschlägen an der Gestaltung der German Longitudinal Election Study (GLES) zu beteiligen.
Die GLES ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen ihres Langfristprogramms für Sozial- und Geisteswissenschaften gefördertes Projekt mit dem Ziel, für die nächsten drei Bundestagswahlen (2009, 2013, 2017) zu beobachten und zu analysieren, wie die deutschen Wähler auf neue komplexe Konstellationen elektoraler Politik reagieren. Aktuell uneingeschränkt gesichert ist die Realisierung der ersten Projektphase, die der umfassenden Analyse der Bundestagswahl 2009 gewidmet ist.
Ein Grundprinzip dieses Projekts ist die Offenheit für Ideen und Anregungen aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Das Präsidium der DGfW lädt daher interessierte Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler ein, an der Gestaltung der GLES mitzuwirken. Vorschläge zu Instrumenten können bis zum 16. April 2009 eingereicht werden. Nähere Informationen zum Call for Questions erhalten Sie hier.
GLES
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat im Rahmen ihrer Langfristförderung die German Longitudinal Election Study GLES bewilligt. Hervorgegangen aus einer Initiative der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung (DGfW) wird dieses Projekt zunächst die Bundestagswahl 2009 und dann darüber hinaus auch die Bundestagswahlen 2013 und 2017 intensiv untersuchen. Antragsteller waren die Mitglieder des DGfW-Vorstandes Hans Rattinger, Sigrid Roßteutscher, Rüdiger Schmitt-Beck und Bernhard Weßels, entwickelt wurde das Projekt in intensiver Konsultation mit dem Präsidium der DGfW.
Hintergrund der Studie ist u.a. der Umstand, dass bei der Bundestagswahl 2005 Prozesse der Veränderung kulminierten, die den wahlpolitischen Prozess in Deutschland tiefgreifend verändert haben. Sie betreffen sowohl die Wähler, als auch die Parteien und ihre Kandidaten sowie deren Wahlkampfführung und nicht zuletzt die Massenmedien. Zusammen genommen haben sie zu einem beträchtlichen Anwachsen der Fluidität des elektoralen Prozesses mit potenziell weitreichenden Konsequenzen für die repräsentative Demokratie in Deutschland geführt. Mit Blick auf die Bundestagswahlen 2009, 2013 und 2017 will die GLES untersuchen, wie die heutige mobile Wählerschaft auf die Herausforderungen dieser neuen, sehr komplexen Konstellation elektoraler Politik reagiert.
Als bislang ambitioniertestes Forschungsprogramm der deutschen Wahlforschung wird das Projekt eine umfassende, komplexe und integrierte Datenbasis generieren und analysieren. Es versteht sich als wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur hochqualitativer Programme sozialwissenschaftlicher Datenerhebung in Deutschland. Alle Daten werden als öffentliches Gut behandelt und interessierten Sozialwissenschaftlern unverzüglich zugänglich gemacht. Damit werden die Arbeitsmöglichkeiten der akademischen Wahlforschung in Deutschland auf eine völlig neue Grundlage gestellt. Vorstand und Präsidium der DGfW hoffen auf möglichst rasche, intensive und vielfältige Nutzung der durch das Projekt generierten Daten.
Genauere Informationen zur GLES finden Sie hier.