Für unser Teilmodul zu Fernsehduellen im Rahmen der German Longitudinal Election Study suchen wir eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in (0,65 EGr. 13 TV-L).
Die Stelle ist ab dem 1.1.2013 zunächst für die Dauer von 2 Jahren zu besetzen. Da das Projekt auf eine weitere dreijährige Förderperiode angelegt ist, bestehen gute Chancen auf eine Verlängerung der Stelle.
Aufgabenschwerpunkte: Organisation und Mitarbeit bei der Erhebung, Aufbereitung, Dokumentation und Analyse von Experimentaldaten zur Fernsehdebatte im Bundestagswahlkampf 2013. Die Erhebung und Bereitstellung der Daten erfolgt im Rahmen der German Longitudinal Election Study (www.gles.eu) und wird in enger Kooperation der Universitäten Koblenz-Landau und Mainz durchgeführt; ggf. kann der Arbeitsplatz an die Universität Mainz verlagert werden. Außerhalb des Beschäftigungsverhältnisses wird die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation geboten und nachdrücklich unterstützt.
Einstellungsvoraussetzungen: Abgeschlossenes politik-, sozial-, kommunikationswissenschaftliches oder psychologisches Studium an einer Universität oder einer vergleichbaren Hochschule (i.d.R. Master- oder Diplom-Abschluss). Sehr gute Kenntnisse im Bereich der politischen Kommunikationsforschung oder der politischen Psychologie. Sehr gute Kenntnisse quantitativer statistischer Verfahren. Erfahrungen in der Durchführung von Experimenten.
Bewerbungsschluss ist der 14.12.2012 – weitere Details können dem PDF entnommen werden.
Showdown in den USA: Bleibt Barack Obama im Amt? Oder wird Mitt Romney der 45. Präsident der USA? In zwei Tagen werden wir wissen, wer zukünftig der mächtigste Mann der Welt sein wird. Ein äußerst knappes Ergebnis steht bevor.
Und wie schon in den letzten Monate und Wochen, so werden auch die letzten Meter dieses Marathons geprägt sein durch
eine Vielzahl von Meta-Analysen von Umfragen – allen voran von Nate Silver von fivethirtyeight.com, dem eigentlichen Hauptdarsteller des Wahlkampfs mit seinen in Echtzeit aktualisierten Siegeswahrscheinlichkeiten für Obama (mehr) und Romney (weniger).
eine Vielzahl von Infografiken – hier ein gelungenes Beispiel zu möglichen Szenarien eines Obama- bzw. Romney-Sieges.
Auch Obama und Romney samt ihrer Truppen werden noch einmal alles geben – irgendwo müssen die sechs Milliarden, die beide am Ende des Wahlkampfs ausgegeben haben werden, ja schließlich hin. Und für alle, die des Wahlkampfs ein klein wenig überdrüssig sind – Hello, Ohio-People! –, denen also die kleine Abbey aus der Seele spricht (bzw. weint), ihnen seien die tröstenden Worte ihrer Mutter ans Herz gelegt: „The election will be over soon.“
Vieles – naja, sagen wir: einiges – davon wird uns im kommenden Jahr auch in Deutschland blühen. Aber wir müssen kein Jahr warten, um einen politischen Showdown zu erleben. Nein. Während Romney darauf hoffen darf, der 45. Präsident der USA zu werden, fand gestern im Kanzleramt der (gefühlte) 45. Koalitionsgipfel (aka „Neustart der Koalition“) statt. Allerdings ohne Wolfgang Schäuble, aber der hätte mit piefigen Verweisen auf den schnöden Mammon ohnehin nur den Showdown-Charakter des Treffens gestört.
Das ZDF wusste übrigens zu berichten, dass die Stimmung während des Treffens „sachlich und gut“ gewesen sein soll – und Ulrich Deppendorf hatte von „hoher Ergebnisorientierung“ gehört. Außerdem drang die Information nach draußen (Söder?), die Verhandlungen würden wohl länger dauern, „weil die Beschlüsse, die getroffen werden, dann auch Bestand haben sollen“. Na – das sind doch mal erfreuliche Vorzeichen. Nate Silver sagt übrigens, die Chancen dafür stünden 50:50.
Das Ergebnis des Gipfels wurde erst nach Redaktionsschluss für diese Zeilen bekannt, aber eines kann ich doch schon sicher vermelden: Einen Kuhhandel wird es mit Sicherheit nicht gegeben haben. Die ARD hatte dieses Wort übrigens in der Tagesschau tunlichst vermieden – und das ist auch gut so: Kompromisse (und nehmen sie auch die Form von „Paketlösungen“ an) sind der Wesenskern des Politischen, gerade des Repräsentativ-Politischen. Sich darüber abfällig zu äußern, ist einfach, aber unfair und unangemessen. So. Auch das muss man mal sagen dürfen.
Zum 23. Mal gab es übrigens auch einen James-Bond-mäßigen Showdown in der vergangenen Woche: Skyfall. Neuesten Berechnungen von Nate Silver zufolge sieht es für Bond dabei gar nicht schlecht aus, seine Siegchancen liegen bei über 90 Prozent. Für M soll es weniger gut aussehen. Übrigens wird’s auch im neuen Bond geeky:
Bond selbst aber macht weiterhin den Steinbrück und twittert nicht.
PS: In früheren Zeiten wäre an dieser Stelle noch ein Verweis auf den Showdown zwischen dem HSV und dem FC Bayern im classico der Bundesliga fällig gewesen. Aber dafür sind die Bayern in diesem Jahr einfach zu übermächtig. Um das zu sehen, braucht es wirklich keinen Nate Silver.
PS2: Sollte es übrigens jemals wieder Ärger zum Wahlrecht geben (vielleicht ja auch wieder einmal am Dienstag in den USA…), so haben wir am Wochenende gelernt, dass drei Papierkugeln in einer Lostrommel und ein Kind als Wahlengel ausreichen sein können, um ein Spitzenamt zu besetzen. Dabei hatte Einstein doch mal gesagt, Gott würfele nicht.
Zumindest die deutsche Version der Website des Bereichs „Methoden der empirischen Politikforschung“ nimmt langsam Formen an und kann unter http://www.methoden.politik.uni-mainz.de besucht und betrachtet werden. Für die hiesige Seite bleibt das aber ohne Folgen. 🙂
Das Wahlrecht ist ja eigentlich seit 2005 ein Perpetuum Mobile… jüngst haben sich die Fraktionen im Deutschen Bundestag auf ein neues Wahlrecht verständigt, das Überhangmandate zukünftig voll ausgleichen wird. Dass (und warum) dabei aber sogar noch mehr ausgeglichen wird, habe ich in diesem Artikel für Zeit Online diskutiert.