Im Rahmen der Jugendwahlstudie 2019 führen Arndt Leininger und ich gerade an der Freien Universität Berlin eine Online-Befragung junger Menschen zu den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg durch. Darüber, wie junge Menschen heute zu Wahlen und Wählen stehen, ist nämlich bisher noch wenig bekannt. Hier setzt unsere Studie an, die 15- bis 25-Jährige in verschiedenen Gemeinden in Brandenburg und Sachsen genau dazu befragt. Uns interessieren vor allem junge Menschen, weil bei der Landtagswahl in Brandenburg auch 16- und 17-Jährige wählen durften, während in Sachsen das Mindestwahlalter bei 18 Jahren lag. Daraus ergibt sich die besondere Gelegenheit, in zwei unmittelbar benachbarten Bundesländern die politischen Einstellungen wahlberechtigter 16- und 17-Jähriger in Brandenburg mit denen nicht-wahlberechtigter gleichaltriger Jugendlicher in Sachsen zu vergleichen. Das Projekt soll somit einen wissenschaftlichen, aber auch politisch-praktisch relevanten Beitrag zum besseren Verständnis der Voraussetzungen und Folgen von Wahlaltersreduktionen leisten. Das Projekt wird gefördert durch die Otto Brenner Stiftung. Im Sinne einer Jugendwahlstudie soll das Projekt zudem dazu beitragen, junge Menschen stärker in den Fokus der Wahlforschung, aber auch von Politik und Medien zu rücken. Die Ergebnisse der Studie werden in einem Arbeitsheft der Otto-Brenner-Stiftung im Frühjahr 2020 publiziert werden.