In einer neuen Publikation, die in Kürze in Electoral Studies erscheint, wird die Informationslandschaft vor der Volksabstimmung zu Stuttgart21 und ihre Bedeutung für das Informationsniveau der Bürgerinnen und Bürger analysiert. Die Ergebnisse zeigen dabei, dass die “Abstimmungsbroschüre”, die damals seitens der Landesregierung an alle Haushalte verteilt wurde und in der die wichtigsten Pro- und Contra-Argumente aufgeführt waren, das wichtigste Element darin waren: Sie hatte am Ende die höchste Reichweite, wurde breit (und in allen Bevölkerungskreisen) rezipiert und verbesserte so den Informationsstand der Bevölkerung erheblich. Deutlich wir damit, dass der Staat selbst eine wichtige Funktion im Vorfeld direktdemokratischer Entscheidungen hat – er sollte dafür Sorge tragen, dass Informationen ausgewogen und breit verteilt werden.
Thorsten Faas: Bring the state (information) in: Campaign dynamics in the run-up to a German referendum, erscheint in: Electoral Studies (2015), http://dx.doi.org/10.1016/j.electstud.2015.02.004