Publikationen

ZParl: Schwarz-grüne „hessische Verhältnisse“

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Parlamentsfragen ist meine Analyse der hessischen Landtagswahl 2013 erschienen: Thorsten Faas: Die hessische Landtagswahl vom 22. September 2013: Schwarz-grüne „hessische Verhältnisse“, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 45, 2014, S. 349–365.

Obwohl Hessen nach der Wahl 2009 das Interregnum hessischer Verhältnisse verließ und zu einer lagerbasierten schwarz-gelben Regierung zurückkehrte, war die Wahlperiode turbulent. Volker Bouffier wurde Ministerpräsident, nachdem Roland Koch nach über zehn Jahren sein Amt niederlegte. Die Landtagswahl 2013 fand am 22. September zeitgleich zur Bundestagswahl statt. Landespolitische Akzente waren in der Folge rar. Allerdings sind Koalitionsfragen in Hessen immer von besonderer Relevanz: So gab es zwar weiterhin mit Rot-Grün beziehungsweise Schwarz-Gelb Wunschkoalitionen vor der Wahl, aber zugleich auch eine Offenheit für andere Konstellationen. Die Wahl gewann die Union deutlich; die SPD konnte nach ihrem desaströsen Ergebnis 2009 um sieben Prozentpunkte zulegen. Die Grünen erzielten 11,1 sowie FDP und Linke knapp über fünf Prozent. Infolge der Zusammenlegung von Landtags- und Bundestagswahl lag die Wahlbeteiligung mit 73,2 Prozent um 12,2 Prozentpunkte höher als bei der Wahl zuvor. Das Wahlergebnis verschaffte keiner Wunschkoalition eine Mehrheit, daher folgte eine lange Phase von Sondierungsgesprächen. Letztlich entschied sich die Union, den Grünen Koalitionsverhandlungen anzubieten, die dieses Angebot annahmen. Nach zügig abgeschlossenen Verhandlungen, wurde im Januar 2014 Bouffier in seinem Amt bestätigt, nun an der Spitze einer schwarz-grünen Regierung.

Allgemein

EPSA2014 – List Experimente und 5{3426474b3f9f8d29c29a745addee9efa84dd37b71a1af316c98e4bc6cc0a8cdd}-Hürde

Die diesjährige EPSA-Konferenz fand am Wochenende in Edinburgh statt. (Die Burg in Edinburgh steht übrigens auf einem alten Vulkan, aber das nur am Rande.) Mit zwei Vorträgen waren wir am Start:

Thorsten Faas, Sebastian Fietkau: List Experiments in the Study of Voting Behavior – Paper präsentiert auf der vierten Annual General Conference der European Political Science Association in Edinburgh, Juni 2014
Sascha Huber, Thorsten Faas: How Twittered Exit Polls Can Shape Electoral Outcomes under PR Systems with Electoral Thresholds: An Experimental Test of how Polls May Shape the Fortunes of Small Parties – Paper präsentiert auf der vierten Annual General Conference der European Political Science Association in Edinburgh, Juni 2014

Allgemein

„Wahlkämpfe im Miniaturformat“ – neue Publikation zu TV-Duellen

Fernsehduelle nach amerikanischem Format gibt es in Deutschland seit 2002, als sich Gerhard Schröder und Edmund Stoiber zu zwei Duellen trafen. In der Zwischenzeit sind solche Duelle zu einem festen Bestandteil von Wahlkämpfen geworden. In einem neuen Beitrag für die Zeitschrift „Information. Wissenschaft & Praxis“ gehen Jürgen Maier und ich der Frage nach, warum die Ereignisse bei den beteiligten Akteuren, den übertragenden Medien, den zuschauenden Bürgerinnen und Bürgern, aber auch der Wissenschaft hohe Wertschätzung genießen. Am Beispiel der Bundestagswahl 2013 zeigen wir schließlich, wie sich diese „Wahlkämpfe im Miniaturformat“ erforschen lassen.

Thorsten Faas, Jürgen Maier: Wahlkämpfe im Miniaturformat: Fernsehdebatten und ihre Wirkung am Beispiel des TV-Duells 2013 zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück, in: Information. Wissenschaft & Praxis, 65, 2014, S. 163–168.

Projekte, Vorträge

Twitter und TV-Duell

Dominic Nyhuis und ich haben im vergangenen Jahr anlässlich des TV-Duells Merkel-Steinbrück eine begleitende Twitterstudie durchgeführt. Auf zwei Tagungen haben wir kürzlich erste Ergebnisse vorgestellt:

  • Dominic Nyhuis, Thorsten Faas: Echtzeitmessung 2.0: Kandidatenbewertungen während des TV-Duells auf Twitter – Paper präsentiert auf der gemeinsamen Tagung der Arbeitskreise „Politik und Kommunikation“ und „Wahlen und politische Einstellungen“ der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) zum Thema „Bundestagswahl 2013“ in Berlin, Juni 2014
  • Dominic Nyhuis, Thorsten Faas: Capturing real-time political evaluations using Twitter – Paper präsentiert auf der Jahrestagung der Sektion „Methoden der Politikwissenschaft“ der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) zum Thema „Big Data? New Data!“ in Duisburg, Mai 2014

Vorträge

Politische Kultur im Umbruch, die Vierte: Die Medien von morgen

Am vergangenen Montag stand die vierte Veranstaltung der Reihe „Politische Kultur im Umbruch“ auf dem Programm; dieses Mal ging es um die „Medien von morgen“. Diskutiert haben Gerd Manthey, Mediensekretär ver.di im Fachbereich Medien, Kunst und Industrie, Ulla Fiebig, Strategische Unternehmensentwicklung des Südwestrundfunk, Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Lehrstuhl für Medienwissenschaft Universität Tübingen, und Ulrike Winkelmann von der taz. Einen Bericht zur Veranstaltung gibt es hier. FlügelTV hat die Veranstaltung aufgezeichnet und ins Netz gestellt – hier gibt es zB meine Einführung:

Vorträge

Jahrestagung der DVPW-Sektionen zu Big Data

Die DVPW-Sektion „Methoden der Politikwissenschaft“ hat in der vergangenen Woche ihre Jahrestagung an meiner alten Wirkungsstätte in Duisburg gehalten. Thema: „Big Data? New Data!“. Dominic Nyhuis und ich haben dort Ergebnisse aus unserer TWitter-Studie zum TV-Duell präsentiert:
Thorsten Faas: Capturing real-time political evaluations using Twitter – Paper präsentiert auf der Jahrestagung der Sektion „Methoden der Politikwissenschaft“ der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) zum Thema „Big Data? New Data!“ in Duisburg, Mai 2014

Allgemein

Europa- und Kommunalwahlen 2014

Die Europa- und die Kommunalwahlen liegen hinter uns. Wir haben beide Ereignisse aus wissenschaftlicher Perspektive begleitet: Welchen Einfluss haben die erstmals stattfindenden TV-Debatten? Welche Implikationen hat die sinkende Wahlbeteiligung? Wie lässt sich dieser begegnen? Über die Ergebnisse der Forschung habe ich vor der Wahl in mehrere Medienauftritten berichtet. Dabei waren ein Rundfunkbeitrag im SWR2-Forum (SWR2, 13.5.) mit dem Titel “Protest und Plattitüden – Vor welcher Wahl steht Europa?”, ein Fernsehinterview in der Sendung “zur Sache Rheinland-Pfalz” vom 15.5.2014 (SWR), ein Auftritt bei SWR1 Leute (am 22.5.), bei SAT1 am 26.5 sowie in der Allgemeinen Zeitung Mainz (am 27.5.).

Die Beiträge können auch noch einmal auf den jeweiligen Websites nachgehört beziehungsweise nachgelesen werden:

Meine Forschung

Europäische TV-Duelle im Fokus

Im Rahmen eines Live-Experiments hat der Bereich Empirische Politikforschung Wahrnehmungen und Wirkungen der TV-Debatte zwischen den Spitzenkandidaten der Europawahl untersucht. 36 Studierende nahmen an der Untersuchung teil und verfolgten das Fernsehduell zwischen den fünf Spitzenkanddidaten live vor Ort. Das Projekt ist ein Teil eines europäischen Vergleichs – überall in Europa saßen an diesem Studierende und haben die Debatte verfolgt! Während der Debatte konnten die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Echtzeit bewerten, was Schulz, Juncker, Verhofstadt, Keller und Tsipras sagten. Ergebnisse gibt es in Kürze!

Publikationen

Neue Publikation: Framing und Framing-Effekte im Kontext der OPEL-Rettung

Bei politischen Auseinandersetzungen geht es nur selten darum, potenzielle Gegner (oder besser noch: Unentschlossene) von den eigenen Argumenten vollends zu überzeugen, so dass sie diese am Ende gar übernehmen. Die eingesetzten Strategien sind häufig subtiler, sie versuchen, bestimmte Aspekte, Facetten oder Dimensionen in den Vordergrund zu rücken, andere dagegen an den Rand zu schieben, um so den Gegenstand der Auseinandersetzung insgesamt in ein anderes (besseres!) Licht zu rücken. Worum ging es bei der OPEL-Rettung 2009? Ging es in erster Linie um den Erhalt von Arbeitsplätzen an den Standorten? Ging es darum, einen weiteren Misserfolg – ähnlich wie Jahre zuvor bei der Holzmann-„Rettung“ – zu verhindern? Drohte die Verschwendung von Steuergeldern? All das sind mögliche Deutungen rund um die OPEL-Rettung. Wer sich mit seinem Deutungsangebot durchsetzt, der bestimmt auch, wie die mögliche OPEL-Rettung insgesamt gesehen wird. Oder?

Harald Schoen und ich sind in einem neuen Beitrag der Frage nachgegangen, ob diese unterschiedlichen „Frames“ tatsächliche unterschiedliche Bewertungen der OPEL-Rettung auslösen – und ja: sie tun es tatsächlich. Gerade die Betonung der Arbeitsplätze „wirkt“. Nachzulesen ist das alles in einem neuen Band rund um das Thema-Framing, der gerade erschienen ist:

Thorsten Faas, Harald Schoen: Staatshilfe für Opel? Eine Analyse von Framing-Effekten auf der Basis eines Online-Experiments, in: Frank Marcinkowski (Hrsg.): Framing als politischer Prozess. Beiträge zum Deutungskampf in der politischen Kommunikation, Baden-Baden: Nomos 2014, S. 179–194.

Publikationen

Merkel – Steinbrück: Analyse zum #tvduell vor der #btw13 in der aktuellen #ZParl

Auch bei der Bundestagswahl 2013 war das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU/CSU) und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) das wichtigste Wahlkampfereignis. Mit Hilfe von Experimental- und Real-Time-Response-Daten zeigen wir in diesem Beitrag, dass insbesondere Steinbrück von dem TV-Duell profitieren konnte. Aus Sicht der Zuschauer konnte er nicht nur – entgegen aller Erwartungen – die Debatte für sich entscheiden, sondern auch sein Image verbessern. Demgegenüber haben sich die Einstellungen zu Merkel verschlechtert, so dass per Saldo Steinbrück seinen Rückstand auf die Kanzlerin verkürzen (wenn auch keineswegs gänzlich wettmachen) konnte. Dieser für Steinbrück positive Effekt lässt sich auch noch einige Tage nach dem Duell nachweisen. Die Ergebnisse für das TV-Duell 2013 decken sich mit Befunden zu früheren Fernsehdebatten und belegen, dass solche Live-Diskussionen erhebliche Effekte auf die politischen Einstellungen und Verhaltensabsichten von Rezipienten haben können.

Jürgen Maier, Thorsten Faas, Michaela Maier: Aufgeholt, aber nicht aufgeschlossen: Ausgewählte Befunde zur Wahrnehmung und Wirkung des TV-Duells 2013 zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 45, 2014, S. 38–54.

Umfragen, Vorträge

#DuD14 auf DLF

Der Deutschlandfunk hat in seiner Sendung „Aus Kultur- und Sozialwissenschaften“ über unsere Tagung #DuD14 berichtet – hier gibts den Beitrag zum nachhören: MP3.

Medien, Meine Forschung, Vorträge

#DuD14 – Demokratie und Demoskopie

Am vergangenen Sonntag trafen sich Experten aus Medien, Politik, Demoskopie und Wissenschaft, um über das Wechselverhältnis zwischen Demoskopie und Demokratie zu diskutieren. Begleitend dazu finden sich auf www.sagwas.net passende Beiträge zum Thema:

Das Programm und weitere Informationen gibt es auch hier zum Nachlesen.

Meine Folien gibt es als PDF hier.

Allgemein

Voting Experiment Workshop

Heute und morgen steht der Workshop zu „Voting Experiments“ auf dem Programm. Das Programm des Workshops gibt es hier: http://electoraldemocracy.com/workshop. Sascha Huber und ich werden dort unser Paper „How Twittered Exit Polls Can Shape Electoral Outcomes under PR Systems with Electoral Thresholds: An Experimental Test of how Polls May Shape the Fortunes of Small Parties“ vorstellen, das auf der www.wahlumfrage2013.de aus dem vergangenen Jahr basiert. Live-Tweets? Hier!


Meine Forschung, Publikationen

Wortlaut von TV-Duell und TV-Dreikampf zur Bundestagswahl

Wer den genauen Wortlaut der TV-Debatten zur Bundestagswahl (“Duell” zwischen Merkel und Steinbrück; “Dreikampf” zwischen Brüderle, Gysi und Trittin) noch einmal nachlesen oder analysieren möchte, kann dies ab sofort anhand zweier neuer Publikationen tun:

Diese und weitere Wortlaute von TV-Debatten lassen sich auch auf der Website der zugehörigen Working Paper Series der Universität Landau herunterladen.

Tagungen

Fachtagung: Demokratie und Demoskopie – Wechselverhältnis und Einflussfaktoren

Umfragedaten zu politischen Fragen sollen Auskunft darüber geben, was die Bevölkerung denkt und bewegt und wie es um die politische Stimmung im Land bestellt ist. Durch die Zunahme der Umfragen und die gleichzeitig steigende mediale Berichterstattung gewinnen die erhobenen Zahlen zunehmend auch an Bedeutung für den politischen Diskurs.

Diese Entwicklung ist der Ausgangspunkt der Fachtagung „Demokratie und Demoskopie: Wechselverhältnis und Einflussfaktoren“, die der Bereich Empirische Politikforschung zusammen mit der Friedrich-Ebert-Stiftung am 10. April 2014 in Berlin ausrichtet.

Im Zentrum der Fachtagung stehen folgende Leitfragen:

  • Wie ist es um das Verhältnis von Demokratie und Demoskopie bestellt, welche Wechselwirkungen und ggf. welche Abhängigkeiten bestehen?
  • Welchen Einfluss haben Meinungsumfragen auf die Politik (inhaltlich wie kommunikativ) und wie wird versucht, mit Zahlen Politik zu machen?
  • Welchen Einfluss hat die Demoskopie auf die politische Meinungsbildung in den Medien, in Parteien und im politischen Prozess?

Neben diesen übergreifenden grundsätzlichen Fragestellungen, die in Plenarforen debattiert werden, sollen in fünf Fachforen Spezialfragen vertieft werden.

Das detaillierte Programm kann auch dem Tagungsflyer entnommen werden. Anmeldungen zur Tagung sind ab sofort möglich.

Medien, Meine Forschung, Projekte

Bürgerbeteiligung und Direkte Demokratie in BaWü: Neue Ergebnisse!

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Bürgerbeteiligung und Direkte Demokratie in Baden-Württemberg” im Nachgang zur Volksabstimmung zu Stuttgart 21, welches die politischen Entwicklungen und Trends in Baden-Württemberg kontinuierlich begleitet, sind jüngst ein Tabellenband sowie eine dazugehörige Präsentation der letzten telefonischen Befragung (15.07.2013 bis 16.08.2013) erschienen.

Die Ergebnisse zeigen: Auch knapp zwei Jahre nach der Volksabstimmung findet eine deutliche Mehrheit von über 70 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg es „gut“ oder „sehr gut“, dass die Volksabstimmung 2011 stattgefunden hat. Bezogen auf die Demokratie in Baden-Württemberg ist der überwiegende Teil der Menschen mit dem Funktionieren der Demokratie in Baden-Württemberg „zufrieden” oder „sehr zufrieden”. Unzufriedenheit gibt es praktisch nicht. Zugleich vertritt eine Mehrheit der Menschen die Meinung, dass es in Baden-Württemberg genügend Möglichkeiten zur politischen Beteiligung gibt. Dabei ist das subjektive Wissen über Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, die es in Baden-Württemberg gibt, insgesamt sehr unterschiedlich in der Bevölkerung verteilt.

Die Veröffentlichung stieß auf ein breites Medienecho, zum Beispiel bei der SÜDWEST PRESSE, der Stuttgarter Zeitung und dem Mannheimer Morgen.

Darüber hinaus hat baden-wuerttemberg.de anlässlich der neuen Studienergebnisse mit mir ein Interview geführt – wer es lieber in (mehreren) 140 Zeichen hätte, der findet hier auch das Twitterview dazu.