Hans Rattinger, Thorsten Faas: Wahrnehmungen der Wirtschaftslage und Wahlverhalten 1977 bis 1998, in: Hans-Dieter Klingemann, Max Kaase (Hrsg.): Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1998, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2001, S. 283–308. [Abstract]
Der Beitrag untersucht, inwieweit das Wahlverhalten durch Wahrnehmungen der allgemeinen und individuellen Wirtschaftslage beeinflusst wird. Aus theoretischer Sicht gibt es hierzu verschiedene Thesen – gemäß der „Incumbency-Hypothese“ profitiert die amtierende Regierung von guten Wirtschaftsdaten (und vice versa). Gemäß der „Policy-Hypothese“ profitieren bestimmte Parteien immer von bestimmten wirtschaftlichen Problemen (so z.B. die SPD von Arbeitslosigkeit). Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass der Einfluss wirtschaftlicher Wahrnehmungen im beobachteten Zeitraum (1977-1998) allgemein abnimmt. Für die beiden Volksparteien scheinen aber weiterhin Incumbency-Effekte (mit Bezug auf die Wahrnehmung der allgemeinen Wirtschaftslage) zu bestehen.